Die Pythagoräer betrachteten die Zahlen nicht nur als Ziffern, sondern als eigene Wesen. Allen voran die Zahlen 1, 2, 3 und 4 galten für sie als heilig uns als Archetypen, die ihren Ursprung auf der Urkraftebene der Schöpfung haben.
Zahlen stehen als Symbole für eine spirituelle Wirklichkeit bzw. ein geistiges Prinzip. Sie sind also wesentlich mehr als die reine formelle, physische Darstellung. Sie sind Ausdruck des den Dingen, denen sie Form, Maß und Proportion verleihen, innewohnenden Wesens und sind so auch Mittler zwischen der geistigen und der physischen Welt. So hat die Zahl nicht nur einen Wert sondern eine Bildgestalt die in den verschiedenen Welten, der oberen Welt des geistigen, der unteren Welt aus Maß, Form und Proportion und er Mittleren Anderswelt oder der Welt des Äthers.
Die Folgende Blogreihe zu der Zahlensymbolik beschreibt die den einzelnen Zahlen innewohnende Symbolik. Hier ist anzumerken, dass verschiedene Kulturen auch voneinander abweichende Vorstellungen zur Zahlensymbolik haben können und von der folgenden Beschreibung abweichen können.
Die Fünf - die Erschaffung des Lebens
Die Pentade, die Zahl Fünf, ist das Hauptsymbol des Lebens und des lebendigen Geistes. Die Zahl fünf in Form eines Pentagramms ist ein Symbol des Menschen mit seinen fünf Extremitäten Kopf, Beine und Arme, fünf Finger, fünf Zehen. Schneidet man eines der zentralen Fruchtbarkeitssymbole - den Apfel - quer durch, wird das Kerngehäuse in Form eines Pentagramms sichtbar. Generell wird die gesamte Natur von der Fünf geprägt. Alle fruchttragenden Bäume und Sträucher haben fünfblättrige Blüten. Viele Wildblumen, wie die Wildrose haben ebenfalls fünfblättrige Blüten und pentagonale Staubgefäße. Auch viele Meeresbewohner, wie der Seestern, haben pentagonale Formen und Muster.
Die Fünf galt den Pythagoräern, die die Zahlen ja als individuelle Wesen studierten und betrachteten, als eine ganz besondere Zahl. Es verwundert daher nicht, dass das Pentagramm zum Symbol ihrer Bruderschaft wurde.
In der Fünf verbinden sich die 4 Elemente, Feuer, Wasser, Erde und Luft, welche die Materie, das Materielle oder das Manifeste definieren und die Fünf wird so selbst zum höchsten philosophischen Prinzip, der Quinta Essentia (der Äther oder Qi). Graphisch wurzelt die Fünf im Geistigen und schwingt sich über den Äther in die Materie und erhebt sich so über die Zahl 4 welche die Zahl der Materie, des Manifesten ist.
Fünf ist die Zahl der in der Antike bekannten Planeten; von daher wird sie zur Zahl der babylonischen Mutter- und Liebesgöttin Istar, später dann Zahl der Venus. Durch diese Göttinnen, die immer auch den Gedanken Sexualität und Fruchtbarkeit implizieren, wird die Fünf zur Zahl der Ehe. Sie verheiratet die erste YIN Zahl (weibliche Zahl) die Zwei mit der ersten YAN Zahl (männlichen Zahl) die Drei.
Mit der Fünf und der Entstehung des Lebens, wir auch die letzte der vier geometrischen Grundverhältnisse geboren, der goldene Schnitt oder die Verhältniszahl 1:1,618033989…. Im Pentagramm folgen alle Strahlen und Formen dem goldenen Schnitt. Der Lehrer Leonardo da Vincis, Luca Paciolo, machte 1509 in seine Buch De devina proportione die Konstruktion des Pentagramms erstmals öffentlich. Bis dahin war es Geheimwissen. Auch schrieb er dort, dass im goldenen Schnitt der Schöpfer die Quinta Essentia in das Universum hinein atmet.
Tipp: Falls sich tiefergehend mit der Heiligen Geometrie beschäftigen möchten empfehle ich das Seminar "Heilige Geometrie - Mystik der Zahlen, Formen und Proportionen"
コメント